Am Anfang stand Helmut!
Es war im Jahr 2000, als mich mein ehemaliger Ausbilder bei Militär, Helmut Weinguny, fragte ob ich nicht bei Ihm das Schnitzen erlernen möchte. Meine Antwort: „Ich hab' keine künstlerische Ader“, war prompt. Helmut ließ nicht locker. Später las ich in einem Buch, dass Schnitzen keine Kunst sondern ein Handwerk ist und daß man ein Handwerk erlernen kann, da die Kunst dann bei jedem einzelnen dazu kommt. Da fiel mir meine Anmeldung zu einem Kerbschnitzkurs bei ihm schon etwas leichter. Schließlich kann man ja auch kochen lernen und unter den Köchen gibt es, wie wir alle wissen, wahre Künstler aber auch eine große Anzahl an Rohrkrepierern. Ich hab mein Leben lang mit Holz nichts am Hut gehabt, ich bin von Beruf Krankenpfleger (Sanitätsunteroffizier) im Heeresspital. Der erste Kerbschnitzkurs war schon mühsam. Bis man lernt das Messer richtig zu halten, das dauert schon seine Zeit. Mich hat der Neid gefressen, wenn Helmut meine Arbeit korrigierte und mit dem Messer einen Span abhob, der so dünn war, dass man die Zeitung hindurch lesen konnte. So sehr ich mich auch abmühte, ich konnte es nicht, mein Messer wollte immer etwas anderes. Heute kann ich darüber lachen und als mir dann bei meiner ersten Rosette noch ein wesentliche Stück abgebrochen ist, da hätte ich am liebsten alles hingeschmissen. Aber Helmut hat mich mit Engelsgeduld beruhigt und gemeint: „Das reparieren wir, und du wirst sehen, das sieht man nur mehr wenn man es sucht“. Und es ist wirklich so! Heute muss ich den Fehler in der Rosette, der ja immer noch da ist, selbst suchen. Helmut hat mich im Anschluss an den Kurs eingeladen wann immer ich möchte zum Ihm in sein „Schnitzkammerl“ zu kommen und mit Ihm zu arbeiten. Und mit seiner Hilfe ging es dann rasch weiter.
Wir werken auch heute noch oft gemeinsam und haben viel Spaß dabei. |